Montag, 30. Januar 2012

Moderne Sklaverei oder auch ein besonderes Joberlebnis

Nach Fiji ging es fuer mich direkt weiter nach Christchurch und dann am naechsten Morgen nach Akaroa. Der Weg vom Flughafen zum Hostel in Christchurch war schon ein Akt (wegen meiner Fuesse, siehe Fiji Beitrag). Am Mittag des 2.1. kam ich dann in Akaroa (einer der schoensten Orte, die ich in Neuseeland kenne) an. Dort musste ich dann, oh Freude, gleich mal 2 Stunden warten, bis mein Arbeitgeber mich abgeholt hat (mein Gepaeck konnte ich nirgends lassen, also konnte ich auch nicht rumlaufen). Als er dann endlich kam, musste ich mir erstmal die Haende desinfizieren als ich ins Auto stieg. Da dachte ich mir schon, ok das kann ja was werden. Nach einer 10-minuetigen Autofahrt ueber eine Schotterstrasse mit kleinen Baechen kamen wir dann auf der Farm an. Super Aussicht von da oben, keine Frage.

Als wir dann auf der Farm ankeman, wurde mir mein Zimmer gezeigt, klein, ein Hochbett und ein Doppelbett (das man aber nicht benutzen durfte), kein Schrank oder sowas in der Art, Toilette draussen ums halbe Haus rum, das selbe mit dem Badezimmer. Dann gab es noch die Campkueche irgendwo im Garten, man musste durch ein Spinnenverseuchtes Gartenhaeusschen um dahin zu kommen und die Kueche selber (sofern man es so nennen darf) war dreckig wie sonstwas. Die nette Spinne im Waschbecken hat auch nicht unbedingt zu meinem Wohlbefinden beigetragen. Als Eckhard, der deutsche Besitzer der Farm und gleichzeitig auch mein Boss, mir dann sagte ich solle die Spinne wegmachen, wars dann vollends vorbei. Da ich mir in Fiji den Magen verdorben hatte, ging es mir zudem nicht sehr gut und ich bin erstmal in Traenen ausgebrochen :D. Zum Glueck durfte ich mich erstmal hinlegen.
Spaeter am Tag kam dann das andere Maedel, eine Deutsche, die sehr nett war.
Am naechsten Tag ging es dann los und ich habe erstmal den halben Tag draussen Unkraut gejaetet, Kissen saubergemacht, gefegt... Dabei war zu beachten, dass die Liegen am Pool in einem bestimmten Winkel zueinander stehen, da sonst die Harmonie zerstoert war. Nachmittags bekamen wir dann eine kleine Einfuehrung in natural horsemanship mit den 4 netten Quarterhorses. Nach 8 1/2 Stunden war der erste Tag vorbei.
Am naechsten Tag habe ich mit dem Bed and Breakfast geholfen morgens. Ich musste den Tisch decken (alles haargenau nach einem Foto, was ich natuerlich falsch gemacht habe, da der Salzstreuer 1 cm zu weit rechts stand und mit der falschen Seite zum Pfeffer geguckt hat - kein Witz), dann musste ich das Fruehstueck servieren, hinterher wieder abraeumen und spuelen und die Kueche saubermachen. Man muss dazu anmerken, Eckhard sass in der Zeit vorm Computer. Ich mein klar, ich wuerd auch die Sklaven die Arbeit machen lassen. 
Nachdem die Kueche sauber war, war der Small Room Service dran, d.h. alle Handtuecher auswechseln (Es gab eine Zeichnung fuer jedes der 7 Handtuecher wie sie gefaltet werden sollten, und wehe das Schild war auf der falschen Seite), dann das Bad putzen und das Bett machen.

Kurzer Zwischenstatus: Ich kam als 'Horse Help' (Pferdehilfe) und nicht als Putze dahin. Am Tag Hab ich in zwischen 7 und 8 Stunden gearbeitet und haette 6 Tage die Woche arbeiten muessen fuer Unterkunft und Essen.

Naja ich fuehlte mich etwas verarscht. Das ging so weiter... Als die Gaeste gingen, war der 'Big Room Service' dran. Vorher mussten wir einen Ordner lesen, wo alles genau drinstand. Fuer den Big Room Service musste alles haargenau geputzt, poliert und gewischt werden. Das Bett wurde neu bezogen (Und bloss die Mittelfalte vom Laken in die Mitte vom Bett, das Bett in die Mitte vom Bild an der Wand und die Mittelfalte des Deckenbezuges gleich mit der Mittelfalte des Laken in der Mitte des Bettes...), das Bad musste geputzt und poliert werden (Die Ecken der Dusche wenn noetig mit der Zahnbuerste...). Genug gesagt.

Sonst hatte ich noch ein Problem, Umziehen. Ich musste morgens meine 'Bed and Breakfast Klamotten' tragen, danach meine 'Inside cleaning Klamotten', dann meine 'Outside cleaning Klamotten', dann meine 'Horse Klamotten' und zu guter Letzt meine 'Dinner Klamotten' (nicht zu vergessen nachts den Schlafanzug) tragen. Krankhaft? Nee. Bevor ich ins Haus gegangen bin musste ich jedes Mal meine Haende mit Seife waschen (Die waren nach dem dritten Tag voellig ausgetrocknet), und ins Haus durfte ich eh nur zum Putzen, Abendessen oder den Bed and Breakfast Service.

Als ich dann nach 5 Tagen genug hatte und Eckhard die frohe Botschaft brachte, dass ich gehen wuerde, wurde mir dann noch vorgeworfen ich haette Stimmungsschwankungen, waere mental instabil und sollte doch mal einen Psychologen aufsuchen um meine Depressionen aufzuarbeiten. Dazu bin ich noch ein Luegner, was jeder, der mich kennt bestaetigen duerfte.

Ja soviel zu meinem Abenteuer in Akaroa. Danach habe ich erstmal 3 Wochen bei dem Bruder meines alten Gastvaters auf der Farm gewohnt, bis ich einen neuen passenden Job, Horsetrekking, gefunden hatte. Jetzt bin ich in Hanmer Springs, habe wieder einen etwas seltsamen Boss, oder vielmehr eine Bossin, aber dazu naechstes Mal mehr.



Josi und ich

Samstag, 7. Januar 2012

Bula Fiji

Vortrag: Unter diesem Post befindet sich ein hoechst interessanter Post ueber Auckland ;)


Fiji:
Wir waren die ersten zwei Nächte in Nadi, wo wir uns die "Stadt" und den Markt angeschaut haben. Die Früchte sind hier unglaublich lecker und günstig. Man bekommt 3-4 Ananas für 1 Dollar, das sind etwa 40 cent. Die Ananas (Ananasse?) sind so süß und reif, dass man sogar die Mitte mit essen kann. Auch Papaya, Wassermelone, Bananen, Passionsfrucht sind einfach nur lecker und viel aromatischer als sonstwo. 


Bamboo Hostel in Nadi


Bamboo




















Kava Pulver


Kava Wurzeln






Nach Nadi sind wir nach Mana Island, eine Insel der Mamanuca Gruppe gefahren. Dort kamen wir in einem Backpacker Hostel unter, das die letzte Dreckabstiege war. Das Essen war nicht toll (man muss mit Vollpension buchen, da es keine Einkaufsmöglichkeiten gibt), manche der Betten hatten Flöhe, wir konnten unsere Wertsachen nicht wegschließen und einen Tag bevor wir kamen, wurde einem was geklaut, nachts war nebenan eine Party mit so lauter Musik, dass wir bis 3 Uhr morgens nicht schlafen konnten, es gab keine Belüftung im Zimmer, sodass es unerträglich heiß war und wir waren einfach unzufrieden. Wir haben uns dann überlegt, dass wir so Weihnachten nicht verbringen wollen und sind in ein anderes Hostel auf der Insel umgezogen. Das nächste Hostel, Ratu Kini, war super. Das Essen war genial, die Zimmer mit Ventilatoren (trotzdem viel zu heiß), wir waren glücklich für die nächsten vier Nächte. Und für 50 Dollar pro Nacht (Ca. 20 Euro für Vollpension) kann man sich auch nicht beschweren. Am Heiligabend und Weihnachtsabend hatten wir sogar ein 3-Gänge-Menü. Wir haben dort viele nette und interessante Leute getroffen, wobei die meisten zwischen 28 und 40 waren und eine Weltreise gemacht haben. Am ersten Tag auf Mana sind wir auf die andere Seite der Insel gegangen zum Schnorcheln. Dort war ein tolles Riff und wir haben viele schöne Korallen und Fische gesehen. Als alle aus dem Wasser raus waren, haben wir eine etwa 30cm lange schwarz weiß geringelte Seeschlange gesehen, die wie wir hinterher rausfanden tödlich ist. Wird man gebissen, ist man innerhalb von 30 Minuten tot und das nächste Krankenhaus ist auf dem Festland (ca. 1 Stunde mit dem Boot). Später haben wir aber noch herausgefunden, dass sie einen nur zwischen den Fingern oder am Ohr beißen kann, weil sie so klein ist.
Dann waren wir noch Kayak fahren, wobei wir auf halber Strecke untergegangen sind, weil die Leute vom Hostel vergessen haben, ein Loch zuzuschrauben. Wir haben es aber auch wieder zurück geschafft. Wir haben auf der anderen Seite der Insel auch Babyhaie gesehen, die da einfach rumschwimmen. Auf unserer Seite der Insel gab es auch ein Riff, wo wir auch schnorcheln gegangen sind. Wir waren auch bei einer Kokosnuss Demonstration, wo uns gezeigt wurde, wie man eine Kokosnuss knackt. Die Kokosnussmilch war sehr lecker und das Fleisch wird geraspelt und war einfach nur super. Sehr aromatisch und saftig.
Abends wurden immer fidschische Lieder mit Gitarre gesungen, alle neuen Gäste haben sich vorgestellt und von denen, die gegangen sind wurde sich persönlich verabschiedet.


Mana Island



































Ratu Kini, das zweite Hostel




Sereanas, die Dreckshoehle
Als letztes waren wir auf Bounty Island, auch eine Insel der Mamanuca Gruppe. Dort wurden wir auch mit einem Lied empfangen. Das Essen war unbeschreiblich. Morgens ein riesen Buffet, Mittags auch ein Buffet und Abends 2 Essen zur Auswahl mit Nachtisch. Wir haben dort auch einen Pool und sind auch mal um die Insel herumgelaufen (in einer halben Stunde). Man findet dort unglaubliche Muscheln und die Zimmer waren mit Belüftung, wobei die es mal wieder nicht so gebracht hat... Es war wie im Paradies. Wir waren auch schnorcheln dort und es war nochmal toller als in Mana. Bunte Korallen, Regenbogenfische in Neonfarben... Es war unbeschreiblich. 


Bounty Island
































































An Neujahr waren wir dann auf einer Strandparty in Nadi. Nach lustigen Partyspielen gab es dann einen Feuertanz und andere traditionelle Taenze der Fidschianer (Unter anderem ein Messertanz mit einer Machete). Das war sehr intrerssant. Um Mitternacht gab es dann ein Feuerwerk und dann wurde bis zum naechsten Morgen durchgetanzt, was mir zum Verhaengnis wurde. Naemlich haben wir barfuss im Sand getanzt und da lauerten die Sandfliegen. Um ca. 5 Uhr morgens wunderte ich mich auf einmal, dass meine Fuesse so gejuckt haben, dass ich nicht mehr stehen konnte. Die Bescherung hab ich dann ein paar Stunden spaeter gesehen: Etwa 50 Stiche an jedem Fuss. Wie ne Vulkanlandschaft. Und das schoenste war noch, dass ich damit in meine Schuhe musste. Naja egal. Hoffe ich habe jetzt ein bisschen Mitleid geweckt in euch ;)








































Die Einheimischen sind super nett, alles wird hier in Fidschi Zeit gemacht, Abends wird Kava getrunken, das Wetter war genial trotz schlechter Wettervorhersage.
Kava ist eine Wurzel die man auf den Märkten in Unmengen kaufen kann. Aus der Wurzel wird Pulver gemacht, was in ein Tuch kommt und wie ein Teebeutel mit Wasser gemischt wird. Es schmeckt einfach nach Matschwasser, lässt aber die Zunge etwas zwiebeln und betäubt ganz leicht. Es soll eine beruhigende Wirkung haben, was man aber anscheinend erst nach 15-20 Kokosnussschalen merkt. Ich hab 3 getrunken und fand es ekelig. Es ist ein bisschen wie eine Droge.
Das einzige nervige waren die Mücken und die Hitze. Man fühlt sich wie im Tropenhaus mit der Luftfeuchtigkeit und schwitzt den ganzen Tag. Selbst wenn man nur still im Bett liegt, läuft einem der Schweiß. Es ist wie eine Dauersauna. Aber man gewöhnt sich an alles.
So ich hoffe, das hat euch mal einen kleinen Einblick in das Leben auf den Fidschis gegeben. 


P.s. Entschuldigt bitte die vielen Bilder, aber ich hatte keine Lust auszusortieren